Meerschweinchen und Kinder

 

Meerschweinchen sind keine Kuscheltiere. Sie sind von Natur aus eher scheu und empfinden es als äußerst stressig, wenn sie auf den Arm genommen werden. Da Meerschweinchen Fluchttiere sind, flüchten sie erst mal instinktiv, wenn etwas Großes von oben auf sie zukommt. Haben sie nicht die Möglichkeit dazu, verfallen sie meist in eine Schockstarre. Sie sitzen einfach nur da und bewegen sich nicht wenn sie hochgenommen werden.Vor allem Kinder können die Verhaltensweisen von Meerschweinchen nicht richtig deuten und denken, die Tiere lassen sich gerne hochnehmen.

Dennoch können Kinder Verantwortung für Meerschweinchen übernehmen. Sofern sie von ihren Eltern unterstützt werden ist das Halten von Meerschweinchen ab einem Alter von acht Jahren kein Problem. Die Eltern müssen sich allerdings mit um die Tiere kümmern und ihre Kinder anleiten, wie sie mit den Meerschweinchen richtig umgehen müssen. Alleine sind die Kids schnell überfordert. Außerdem müssen sie dafür sorgen, dass die Tiere ein artgerechtes Gehege bekommen, das auch wirklich groß genug ist.

Wichtig: Vor der Anschaffung sollten die Eltern bedenken, dass sie in der Pubertät schnell das Interesse an den Tieren verlieren und sie vermutlich die volle Pflege übernehmen müssen. Ebenfalls wichtig zu wissen: als Rudeltiere sind Meerschweinchen auf Artgenossen angewiesen, sie leben immer in Gruppen und dürfen daher nie alleine gehalten werden.

Natürlich sollten die Kinder immer beim pflegen, füttern und ausmisten helfen. Das schafft die Grundlage für eine gute Beziehung zu den Tieren, stärkt das Selbstbewusstsein und fördert zudem das Verantwortungsbewusstsein. Wichtig: Der Platz des Geheges sollte sich nicht im Kinderzimmer befinden! Idealerweise hältst du die Meerschweinchen in einem geräumigen und artgerechten Gehege im Garten.

Neben den Pflichtaufgaben können die Kinder dann auch aktiv (und artgerecht) mit den Tieren spielen. Beim „Gurke oder Karotte angeln“ mit einem Stock und einer Schnur können die Kids die Tiere beobachten, ohne sie zu berühren. Sie können auch versuchen, die Meerschweinchen „futterzahm“ zu bekommen. Dazu setzen sie sich ins Gehege, bieten Gemüsestücke oder Grünzeug an und warten ab, bis sich die Tiere freiwillig annähern. Zudem können sie selbst zum „Kletterplatz für die Nager“ werden, indem sie Leckerlis auf den Knien oder auf dem Bauch verteilen und abwarten. Wichtig: Signalisieren die Tiere, dass sie genug haben, sollten die Kinder das aber auf jeden Fall respektieren.

Möchten die Kinder ihre Tiere auch streicheln, ist es wichtig, nichts zu erzwingen: Sie setzen sich am besten geduldig mit Futter ins Gehege und warten ab, bis die Tiere freiwillig kommen. Dann können sie die Meeries aus der Hand füttern und langsam streicheln. Allerdings nur, wenn sie das zulassen. Tipp: Zur Gesundheitskontrolle musst du die Tiere natürlich anfassen – jedoch immer behutsam und vorsichtig.